Herzlich Willkommen zum vierten Türchen des AdvenTOOLender! Heute möchte ich dir das Tool „Pixel Map“ von amCharts vorstellen. Mit ihm kannst du – wie der Name vermuten lässt – Karten in Pixel- und normaler Optik erstellen. Was erstmal recht simpel wirkt, lässt sich echt kreativ nutzen. Wofür und wie das Ganze funktioniert, zeige ich dir in diesem Artikel. Viel Spaß damit 🙂
Beispiele: Von Kolumbus bis Bundesländer
Heute habe ich dir mal einige unterschiedliche Beispiele erstellt, alle aus dem Bereich Schule und Unterricht. Bei „Geeignete Themen“ habe ich noch weitere Anwendungsbereiche notiert. Wieso mehrere Beispiele? Weil ich von dem doch eigentlich echt simplen Tool so begeistert bin, da man ganz kreativ werden kann. Schauen wir uns die Beispiele mal genauer an:
Die Reisen von Christoph Kolumbus
1492 entdeckte er Amerika, noch heute lernen Schüler von seiner wichtigen Reise: Christoph Kolumbus. So ist beispielsweise das Wissen über ihn und seine Reisen Teil des Geschichts-Lehrplans der siebten Klasse, sagt das Staatsinstitut für Qualität und Bildungsforschung München. Mit Pixel Map habe ich die vier Schiff-Reisen, die er nach Amerika unternommen hat, nachgebaut. Vorlage dafür war eine Grafik des Bayerischen Rundfunks. Beim BR gibt es übrigens noch mehr Infos zu Kolumbus, die hilfreich für den Unterricht sein könnten.

Länderfinanzausgleich 2017
Innerhalb der Bundesrepublik Deutschland gibt es unterschiedliche Nehmer- und Geber, um sicherzustellen, dass die einzelnen Bundesländer über eine aufgabengerechte Finanzausstattung verfügen. Die gebaute Pixel-Karte zeigt, wie der Länderfinanzausgleich 2017 aussah. Deutlich wird: Berlin hat am meisten genommen, Bayern am meisten gegeben. Die Karte ist nach der Grafik des historischen Lexikon Bayern gebaut.

Bundesländer und ihre Landeshauptstädte lernen
In meiner Schulzeit mussten wir in Erdkunde oft Länder und ihre Hauptstädte auswendig lernen. Im Arbeitsblatt-Stil habe ich deshalb mit dem Pixel Map Generator diese beiden Karten erstellt. Zum einen zum Erarbeiten und selber Eintragen. Zum anderen zum Überprüfen der vorher notierten Ergebnisse.


Geeignete Themen
Damit sich das Thema für das Tool Pixel Map eignet, muss es einen Bezug zu Karten, Ländern oder Kontinenten geben. Die Themen sind damit weit gefasst, folgende Ideen und Szenarien habe ich beispielhaft überlegt (natürlich gibt es noch viel mehr – ich bin gespannt, was du Kreatives realisierst):
- Lern-Quizzes (wie die Bundesländer mit Hauptstädten)
- Routen darstellen
- Beziehungen aufzeigen (z.B. Länder zueinander/gegeneinander)
- Datenjournalismus (Länder vergleichen im Bezug auf unterschiedliche Werte und dann dementsprechend heller/dunkler einfärben, z.B. Länderfinanzausgleich)
- Erdkunde/Welt kennenlernen (z.B. wo welche Länder/Kontinente liegen, wie weit Entfernungen sind, wo es Vulkane gibt…)
- Geschichtliche Ereignisse rekonstruieren (z.B. Reisen von Kolumbus)
- (Brett-)Spiele designen (da musste ich direkt bei den sechseckigen Pixeln dran denken, zum Beispiel wegen Siedler von Catan)
Ungeeignete Themen
Sobald dein Thema nicht im Zusammenhang mit Karten, Ländern, Kontinenten steht oder optisch auf ihnen visualisiert werden kann, eignet es sich nicht. Zum Beispiel ist es einer interessanter Fakt, wie Arznei hergestellt wird, allerdings nicht umsetzbar mit Pixel Map. Dafür müsstest du schon die Infos haben, in welchen Ländern die meisten Arzneimittel verkauft werden, von wo nach wo Arznei weltweit verschifft wird oder wie viele Apotheken es in den deutschen Bundesländern gibt.
Die Schritt für Schritt-Anleitung
Und so kannst du selbst mit „Pixel Map“ kreativ werden:
1.) Gehe auf die Homepage von „Pixel Map“. Du brauchst dich nicht anmelden, sondern bist direkt im Generator. Dort spielt sich jetzt alles ab (siehe Foto 1). Das Ganze ist übrigens kostenlos und befindet sich aktuell in der Beta-Version. Das einzige, das das Unternehmen will, ist, dass man für die kostenlose Nutzung Credit gibt und auf amCharts verweist.

2.) Werfen wir einen Blick auf den Generator. Auf der linken Seite hast du eine Werkzeugleiste. Sie beinhaltet einen Auswahl-Werkzeug, Farbeimer, Symbole, Linien und Pfeile, Text und Farbe. Mit dem Rad darunter, kannst du ran- oder wegzoomen. Diese Optik und Platzierung der Karte im Generator hat eine Auswirkung darauf, welches Bild du am Ende herunterladen kannst. Der Ausschnitt ist nämlich dann genauso gewählt, wie du gezoomt hast.
In der Mitte siehst du die Karte selbst, mit der du gerade arbeitest. Im Foto 1 ist die Weltkarte eingestellt. Du kannst in der unteren Leiste verschiedene Einstellungen treffen:
- „Projection“, also Optik der Karte. Klick dich da am besten Mal durch, um zu verstehen, was ich damit meine.
- „Choose map“: Hier kannst du zwischen verschiedenen Ländern wählen. Zum Beispiel eine Welt-Karte oder nur Deutschland mit seinen Bundesländern.
- Die Farbe der Land- und Wasserbereiche.
- Die Form der Pixel (z.B. rund oder quadratisch).
- Die Größe und Distanz der einzelnen Pixel.
- Der „Generate Pixel Map“-Button: Mit ihm kannst du die Pixel-Karte erstellen. Du musst ihn aber nicht anklicken und erhältst so eine „normale“ Karte (siehe Schritt 4.)).
- Download deiner Karte in unterschiedlichen Formaten (.SVG, .HTML, .PNG (Image))
3.) Wie jetzt am besten Vorgehen? Wähle unten bei „Choose map“ als aller erstes eine Karte, die du für dein Beispiel benötigst, zum Beispiel die Deutschlandkarte. Dann kannst du dir je nach Idee überlegen, ob du die Farben von Wasser und Land ändern willst. Und ob du eine andere Art der Darstellung/Projektion der Karte willst, als „Mercator“. Du kannst dich da ja mal durchklicken. Ich habe das alles so gelassen, wie es vorher eingestellt war.
4.) Dann musst du dich entscheiden, ob du wirklich eine Pixel- oder eine „normale“ Karte erstellen willst.
PIXEL-KARTE: Solltest du die Pixel-Karte wollen, überlege dir, ob du runde Pixel oder welche einer anderen Form (siehe Leiste unten und dort in der Mitte) haben möchtest. Du kannst auch ihre Größe und Entfernung einstellen. Klicke dann auf den blauen „Generate Pixel Map“-Button. Jetzt hast du eine Karte im Pixel-Look. Solltest du plötzlich doch quadratische anstatt runde Pixel wollen, stelle das neu ein und klicke erneut auf den Button. Sobald dir deine Pixel-Karte von ihrer Grund-Optik gefällt, fahre mit Schritt 5.) fort.
„NORMALE“ KARTE: Bis auf „Projection“, „Choose Map“ und die Farbe von Wasser und Land brauchst du jetzt nichts einstellen. Das Wichtigste: Du darfst niemals auf den blauen „Generate Pixel Map“-Button klicken. Denn du willst ja den normalen Look der Karte beibehalten.
5.) Egal ob du dich für eine „normale“ oder pixelige Karte entschieden hast: Sobald die Basis der Karte festgelegt ist, arbeitest du mit der Leiste auf der linken Seite. Klicke als erstes auf den Mauszeiger-Button, mit dem du einzelne Pixel oder Länder auswählen kannst. Dann kannst du die einzelnen Bereiche/Länder/Pixel beispielsweise einfärben. Klicke dafür auf die entsprechende Stelle, die farbig werden soll. Dadurch öffnet sich rechts ein kleines Fenster. Darin befindet sich ein farbiges Quadrat. Klicke darauf und stelle die Farbe ein. Du kannst auch den Farbeimer zur Hilfe nehmen, um größere Bereiche einzufärben.
6.) Du kannst aber auch auf die anderen Werkzeuge klicken. Möchtest du eins der Symbole, klicke auf den dritten Button von oben. Dadurch öffnet sich die Symbol-Auswahl. Klicke auf das entsprechende Element, das du nutzen willst. Es ist ausgewählt. Klicke jetzt irgendwo auf die Karte (es muss an Land sein und nicht im Wasserbereich), um das Symbol zu platzieren. Wenn du jetzt wieder auf das Auswahl-Werkzeug (erster Button) gehst, kannst du das Symbol verschieben – jetzt auch auf die Wasser-Stellen. Solltest du das Element nicht mehr wollen, klicke auf es. Das Fenster, das sich rechts für die Farbgebung öffnet, hat auch ein Mülleimer-Icon. Klicke darauf um das Element zu löschen.
7.) So kannst du auch mit Text, Linien und Co. arbeiten, bis deine Karte fertig ist. Sobald du zufrieden bist, kannst du das Ganze unten rechts herunterladen, beispielsweise als .SVG-, .HTML- oder .PNG (Image)-Datei. Die kannst du jetzt für deine Homepage, Arbeitsblätter und Co. nutzen.
Weitere Beispiele und Impulse
Hier kannst du dir noch ein paar weitere Beispiele von Twitter-Nutzern anschauen. Außerdem gehört „Pixel Map“ für @ddjtools zu den Datenjournalismus-Tools. In ihrer Liste findet ihr noch viele weitere spannende Tools. Viel Spaß beim Inspirierenlassen. 🙂
Du hast noch Fragen zu Pixel Map, Feedback zum AdvenTOOLender oder ein bestimmtes Tool, das ich neben der Adventskalender-Aktion Schritt-für-Schritt erklären soll? Immer her damit! Entweder als Kommentar unter diesen Blog-Eintrag, per E-Mail (johanna.daher@gmx.de), via Kontaktformular oder über die sozialen Kanäle.
Quelle Beitragsbild: Screenshot
Hallo Johanna. Erst mal ganz herzlichen Dank für die Bereitstellung dieser TOOLS. Für mich sehr hilfreich, vor allem die guten Anleitungen.- Ein kleiner „Dreher“ ist oben zu finden: 1942 entdeckte er Amerika …..
Hey Manfred! Schön, dass dir das Tool gefällt! Haha, da hast du natürlich recht. Wäre etwas spät gewesen. 🙈 Habe ich geändert. Danke dir!