„Spieleprogrammierung“ heißt der Kurs, den ich in diesem Semester unter anderem an der Hochschule Harz belege. Der externe Dozent: Spieleentwickler Friedrich Harnisch vom Game-Studio „Ratking Entertainment“. Er war einer der sechs Speaker im Juni auf unserer Game-Konferenz ADD ON. Als Abgabe sollen wir bis Mitte Februar einen Prototypen eines „endless Mini-Games“ programmieren. Was ich vorhabe, möchte ich dir in diesem Artikel erzählen.
Newsgame mit Blick auf Masterarbeit
Wie ich dir in einem anderen Blog-Eintrag bereits erzählt habe, möchte ich in der Masterarbeit ein sogenanntes Newsgame entwickeln – also sowohl konzipieren, als auch programmieren und designen (Artikel: „Masterarbeit: Was sind Newsgames?“). Für den Prototypen von Harnischs Kurs möchte ich ebenfalls ein Newsgame umsetzen, Thema: „Filterblase“.
Und darum geht’s: Der Spieler befindet sich in einer Third-Person-View in einer Filterblase. Von oben fallen Nachrichten und Posts aus verschiedenen sozialen Netzwerken nach unten. Dabei muss der Charakter mit seiner Pistole die journalistischen Nachrichten abschießen, weil er die in seiner Filterblase nicht haben möchte – nur Gifs, Cat-Content und Memes dürfen nach unten gelangen. Auf der Plattform, auf der er sich nur horizontal hin und her bewegt, wird der Score angezeigt, wie viele Nachrichten bereits vernichtet wurden.
… und dann platzt die Blase!

Die Posts fallen im Laufe des Spiels immer schneller. Außerdem müssen Tweets auf Grund ihrer Kürze nur ein Mal, Instagram-Bilder zwei Mal und Facebook-Beiträge drei Mal getroffen werden. Dringen Nachrichten zum Spieler durch, verfärbt sich der zunächst grüne Rahmen der Blase ein Stück Rot (siehe Foto). Ist der gesamte Rand nicht mehr Grün, platzt die Blase und das Spiel wird beendet. Gewinnen ist nicht möglich, er kann nur einen möglichst hohen Score erzielen.
Die Intention und Kritik des Spiels sind klar: User sind im Netz immer anonymer unterwegs, deshalb der schwarze Schatten-Charakter. Der Spieler wählt selbst aus, was er lesen will – allerdings entscheidet er sich hier als Kritik und Negativbeispiel nur für Unterhaltungs-Beiträge, wie Gifs und Memes. Die journalistischen Nachrichten fallen hintenüber. Außerdem bietet das Spiel auch zynisch eine Lösung für den Ausweg aus der Filterblase: Lass‘ Nachrichten zu und informiere dich über das Weltgeschehen, dann kannst du der Blase entkommen. Auch wenn das für das Spiel paradoxerweise heißt, keinen hohen Score erzielen zu wollen.
So wird das Spiel programmiert
Als Game-Engine wird „Unity“ und als dazugehörige Programmiersprache wird C# verwendet. Das Ganze wird als 2D-Spiel mit der Third-Person-View umgesetzt. Rundherum um die Blase, in der das gesamte Game stattfindet, befinden sich weitere Blasen, die sich in einer leichten Animation hoch und runter bewegen. Sie deuten an, dass da noch andere Menschen sind, die aber auch abgeschlossen nur in ihrer eigenen Welt agieren.
Außerdem wird es unterschiedliche Game-Objekte geben – die „positiven“ mit unterschiedlichen Meme- und Cat-Content-Bilder und die „negativen“ mit Nachrichten. Je nachdem was die Zone unterhalb der Bewegungsplattform passiert, verändert sich die Farbe des Blasen-Rahmens. Am Ende erfolgt eine Platz-Animation. Die nächsten Code-Schritte und wirkliche Umsetzungen findet ihr dann in weiteren Blog-Einträgen.
Du hast noch weitere Fragen oder Ideen/Anregungen/Feedback zum Filterblase-Spiel oder dem Kurs „Spieleprogrammierung“? Gerne her damit. Entweder als Kommentar unter diesen Blog-Eintrag, per E-Mail (johanna.daher@gmx.de), via Kontaktformular oder über die sozialen Kanäle.