Snapchatten für die Hochschule Harz

„Das Internet ist wie eine Welle: Entweder man lernt auf ihr zu schwimmen oder man geht unter“, hat Bill Gates, Gründer von Microsoft, einmal gesagt. Und der Schweizer Publizist und Werber Markus Kutter fügt hinzu: „Wenn uns die Zielgruppe nicht versteht, dann ist sie nicht unsere Zielgruppe.“

Für meine Generation ist das Internet, wie Bill Gates es beschreibt, gar nicht mehr wegzudenken. Unter anderem von „Digital Natives“, also Personen, die eben mit dieser digitalen Welt – von Internet über Smartphone bis hin zu VR-Brillen – aufwachsen, ist mittlerweile die Rede.

Dadurch entstehen neue Rahmenbedingungen, die ebenfalls eine Entwicklung aufzeigen. Nutzte ich in meiner Kindheit beispielsweise noch das Chat-Portal ICQ und das soziale Netzwerk Schüler-VZ, gibt es heute neue Plattformen, wie beispielsweise Facebook, Twitter, Instagram – bis hin zu einer der neusten: Snapchat. Ein Blick auf die statistischen Nutzerzahlen (Quelle: Socialmedia Institute) zeigt, dass sich hier viele Personen tummeln und erreicht werden können:

  • Facebook: 1,23 Milliarden täglich aktive Nutzer (Dezember 2016)
  • Twitter und Vine: 319 Millionen aktive Nutzer (März 2017)
  • Instagram: 400 Millionen täglich aktive Nutzer (Dezember 2016)
  • Snapchat: 100 Millionen täglich aktive Nutzer (Januar 2016)

Das ist der Grund, weshalb nicht nur Journalisten, Medienhäuser und Unternehmen dort mit einem Profil vertreten sein wollen. Die Hochschule Harz ist ebenfalls als Ansprechpartner, Berichterstatter und Marketing-Nutzer in den sozialen Netzwerken vertreten – seit längerem bei Facebook, Twitter und Instagram, seit neustem auch bei Snapchat. Letzteren Account mit dem gelben Hintergrund und weißen Geist darf ich als studentische Hilfskraft betreuen und bespielen.

Wieso Snapchat?

Von einigen meiner älteren Kommilitonen wurde ich zunächst dafür belächelt und erhielt Kommentare, wie „Ist das echt nötig?“ Ja, ist es. Wieso? Kommen wir dafür zurück zum Anfangszitat von Markus Kutter.

Zur Zielgruppe der Hochschule Harz gehören neben der bereits dort studierenden Personen, Absolventen und Mitarbeiter auch diejenigen, die noch überlegen, ob sie im Harz ein Studium absolvieren möchten. Dazu gehören also die Leute, die entweder ihren Bachelor-Abschluss schon in der Tasche haben und einen Master-Studiengang suchen oder diejenigen, die gerade ihr Abitur gemacht haben. Gerade durch meine neun Jahre jüngere Cousine ist mir eines klar geworden. Sie sagte bei unserem letzten Treffen – ich weiß, das ist sehr pauschalisierend, kann natürlich nicht für alle gelten und soll nur eine Tendenz darstellen: „Wieso hast du so wenige Follower auf Snapchat? Das ist neben Instagram das Coolste. Auf Facebook sind nur noch alte Leute.“

Ein hartes Urteil einer 15-Jährigen, das aber zeigt: Ihre Generation bewegt sich ganz anders und auf anderen Plattformen im Netz, als das beispielweise meine macht. Gerade deshalb, um noch mehr Menschen der gewünschten Zielgruppe zu erreichen, ist es wichtig, dass Snapchat, das häufig belächelt wird, ebenso berücksichtigt wird, wie andere Kanäle.

Für diejenigen von euch, die jetzt denken, dass ein großer Mehraufwand durch ein weiteres soziales Netzwerk entsteht: Es kommt auf die Kommunikation untereinander an. Beispielsweise bespiele ich den Snapchat-Account der Hochschule, meine Kollegin Eileen Demange vom Dezernat Kommunikation und Marketing vor allem Facebook und Instagram. Wenn ich auf Termine gehe, schicke ich ihr Bilder mit, geht sie zu Veranstaltungen, macht sie nicht nur Querformat-Fotos, sondern für Snapchat auch welche im Hochformat. So nutzen wir diese crossmedialen Möglichkeiten, um auch nicht doppelt und nebeneinander her zu arbeiten. Außerdem verweisen wir beispielsweise bei Instagram auf weitere Impressionen in der Snapchat-Story.

Themen und weitere Ideen

Aktuell nutzen wir Snapchat bei der Hochschule Harz vor allem für Nachrichten (z.B. vom Campus) und Event-Berichterstattung. Gerade für News, die eben weitergegeben werden sollen, eignet sich das Medium gut, da sie am nächsten Tag nicht mehr sichtbar sein müssen, wenn sie einmal verbreitet wurden. Außerdem geben wir dort Eindrücke von Veranstaltungen, wie beispielsweise von der Steinlegung am Campus, Partys der Initiativen und der Game-Konferenz ADD ON.

Da wir den Account erst neu eingerichtet haben, wurden weitere Ideen diskutiert, die ich demnächst angehen möchten. Und zwar überlegen wir, Studierende stärker einzubinden, in dem sie dort beispielsweise die Möglichkeit haben, in kurzen Videoschnipseln die Follower mit ihren Anliegen zu erreichen: Sei es die Suche nach Probanden oder Teilnehmern an ihren Forschungsprojekten oder ein Aufruf zum Kartenkauf für die nächste Party. Außerdem – und auch dabei würde ich mich über eure Meinung freuen – würden wir gerne eine „Snapstunde“ einrichten. Also eine Sprechstunde auf Snapchat, bei der die Follower der Hochschule Harz alle möglichen Fragen stellen können, die eben per Snap beantwortet werden.

Wie sich der Snapchat-Account der HS Harz und dessen Nutzung weiterentwickeln wird, könnt ihr unter der Blog-Kategorie „Snapchat“ verfolgen.

 


Was ist Snapchat? Dabei handelt es sich um eine soziale Plattform, die nur über die dazugehörige App genutzt werden kann. Das Thema „Kurzlebigkeit“ steht dabei im Vordergrund, da Bilder und Videos nicht dauerhaft sichtbar sind, sonder bei sogenannten „Storys“ die erstellt werden können, maximal 24 Stunden betrachtet werden können. Diese kurze Verweildauer ist es, die beispielsweise bei Medienhäusern für Kritik sorgt, da der Mehraufwand nur wenige Stunden sichtbar bleibt. Die jeweiligen Nutzer werden zum Folgen nicht in einer möglichen Auswahlliste angezeigt, sondern können nur mit Hilfe des Nutzernamens, der Telefonnummer des Nutzers (falls angegeben) oder dem „Snapcode“ gefunden werden.

 


Du hast noch weitere Fragen oder Ideen/Anregungen/Feedback zur Snapchat-Nutzung der Hochschule Harz? Gerne her damit. Entweder als Kommentar unter diesen Blog-Eintrag, per E-Mail (johanna.daher@gmx.de), via Kontaktformular oder über die sozialen Kanäle.

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